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Neuer Artenschutzturm farbenfroh und idealer Vogelnistplatz

Poppenrichts Bürgermeister Hermann Böhm zeigt sich angetan über die bunt besprayte ehemalige Trafostation bei der Einfahrt zum Friedhof, die offiziell ihrer Bestimmung übergeben wird: "Der neue Artenschutzturm ist ein echter Blickfänger."

Das leerstehende und damit sinnlos gewordene Gebäude der Trafostation warvon der Bayernwerk AG der Gemeinde Poppenricht überlassen worden. Die Kommune sorgte mit finanzieller Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Obere Vils/Ehenbach (AOVE) dafür, dass das aufgelassene Bauwerk nach fachlicher Beratung durch den Landesbund für Vogelschutz und den Landschaftspflegeverband in ein Kunstwerk verwandelt wurde. In diesem Zusammenhang lobte Bürgermeister Böhm die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs, die den Außenbereich rund um den Artenschutzturm befestigt und den Innenausbau übernommen haben. Die künstlerische Gestaltung lag bei Markus Ronge von der Agentur art-efx aus Potsdam, der aus wenigen Stichworten einen nahezu perfekten Entwurf mit Bezug zu Poppenricht und der heimischen Tierwelt vorgelegt hatte.

Vielfach arbeite die AOVE im Stillen, sagte deren Geschäftsführerin Katja Stiegler. Dieser Artenschutzturm sei für die AOVE ein Vorzeigeprojekt und ein gutes Beispiel für das Regionalbudget zur Förderung regionaler Kleinprojekte durch die Integrierte Ländliche Entwicklung der AOVE.

Rudolf Leitl vom Landschaftspflegeverband informierte, dass dieser Artenschutzturm heimischen Tierarten, vor allem Vögeln und Fledermäusen, zu sicheren Brutstätten verhelfen solle. Er sei gespannt darauf, wer nächstes Jahr hier einziehe, sagte Leitl. Der Fledermaus-Rudi kann sich auch vorstellen, das Ruhebankerl am Fuß des Artenschutzturms auf die gegenüberliegende Straßenseite zu verlegen: "Dann könnte man den bunten Turm und seine Bewohner leichter beobachten." Wenn sich hier Vögel ansiedeln würden, könne in den umliegenden Eichen auch der Eichenprozessionsspinner auf natürliche Weise "kurzgehalten" werden. Leitl wies auch auf die im Umfeld vorhandene Blütenvielfalt hin, die Insekten und Vögeln einen idealen Lebensraum biete.

"In dem Artenschutzturm haben wir ideale Brutmöglichkeiten für Mauersegler, Mehlschwalben, Meisen und Rotschwänzchen geschaffen", stellte Thilo Wiesent vom Landesbund für Vogelschutz fest. Und auch Fledermäusen werde ein sicheres Zuhause angeboten. Er bewundere den Spray-Künstler, denn naturgetreuer könnten die bunten Bilder nicht sein.

Gerne habe er die Vorstellungen der Gemeinde Poppenricht umgesetzt, betonte Markus Ronge. Er sei nach zahlreichen gleichartigen Projekten, die er verwirklichen habe dürfen, schon als echter Hobby-Ornithologe. Er freue sich, wenn seine Farben bei den Betrachtern seiner Werke ein Lächeln auslösten. Helmut Weidner vom Vogelschutzverein Poppenricht-Traßlberg regte an, am Artenschutzturm eine Info-Tafel anzubringen. Ein Insekten-Hotel in der Nähe könnte für noch mehr Artenvielfalt sorgen.

V.r.n.l.: Bürgermeister Hermann Böhm, AOVE-Geschäftsführerin Katja Stiegler, Helmut Weidner (Vogelschutzverein Poppenricht-Traßlberg), Spray-Künstler Markus Ronge, Rudolf Leitl vom Landschaftspflegeverband, Thilo Wiesent (Landesbund für Vogelschutz) sowie Mitarbeiter des Poppenrichter Bauhofs und Verwaltungsleiter Hartmut Gawlik.

Text sowie alle Bilder: Gerhard Franz

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