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Innenentwicklungsmanager hat klares Ziel vor Augen

Dringenden Handlungsbedarf in Sachen Flächensparen sieht Stephan Gruber, der neue Innenentwicklungsmanager bei der AOVE. Er setzt dort seit April 2022 das vom Bayerischen Heimatministerium geförderte Projekt „Digitales Innenentwicklungsmanagement in der Kommunalallianz AOVE“ um. Hinter dem recht sperrigen Titel verbirgt sich das Ziel, durch die vorrangige Bebauung von Baulücken in Ortsinnenbereichen und die Reaktivierung von Gebäudeleerständen auf die Neuausweisung von Baugebieten an Ortsrändern weitgehend verzichten zu können.

Nach 16 Jahren im technischen Vertrieb sieht der Diplomingenieur (FH) für Umwelttechnik in dem Projekt die Chance, sich „mit Leidenschaft“ für „eine wirklich sinnvolle Sache und für die Zukunft unserer Heimat“ einzusetzen. „Die AOVE-Region ist mit ihrem integrierten ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) sehr gut aufgestellt. Dennoch gibt es in den AOVE-Kommunen eine große Zahl an Baulücken und Leerständen, die konsequent bearbeitet werden müssen, um die Region lebenswert und widerstandsfähig zu machen. Die Innenentwicklung ist also ein wichtiger Baustein auf dem Weg in Richtung Resilienz“, so der Süßer. Die Nutzung digitaler Werkzeuge werden helfen, die große Zahl an Innenentwicklungspotenzialen zu bearbeiten.

Das von der bayerischen Staatsregierung ausgegebene Ziel, den Flächenverbrauch in Bayern bis 2030 von derzeit ca. 12 Hektar pro Tag auf 5 Hektar zu reduzieren, hält der zweifache Familienvater für „absolut richtig und wichtig, denn wir brauchen unsere Böden dringend für Klimaschutz, einen funktionierenden Wasserhaushalt, den Erhalt der Biodiversität, die Erzeugung nachhaltiger Energie und nicht zuletzt für den Anbau hochwertiger Lebensmittel.“ Er will deshalb ganz konkret Flächen- und Wohnraumpotenziale im Innenbereich der Ortschaften aufdecken und nutzbar machen, so wie es alle AOVE-Kommunen in ihren Innenentwicklungsbeschlüssen vereinbart haben, und hofft dabei auf die Unterstützung der Grundstückseigentümer. Auch die Aktivierung von Leerständen oder die Umnutzung ehemals landwirtschaftlich genutzter Gebäude könnten einen wichtigen Beitrag leisten, so Gruber. Gerade hier böten sich tolle Möglichkeiten, den dringend benötigten altersgerechten Wohnraum oder auch Wohnungen für junge Menschen im Ortskern zu schaffen. Daraus würden dann attraktive und lebenswerte Ortsinnenbereiche entstehen, die seelenlose Schlafvorortsiedlungen ohne Charakter überflüssig machen können, ist er sich sicher.

Noch gibt es einiges an Vorarbeit zu leisten, doch schon Anfang 2023 soll die aktive Phase mit mehreren Infoveranstaltungen in allen AOVE-Kommunen starten. Er werde mit „ganzer Kraft“ gegen manche Trostlosigkeit gerade in den Zentren, welche doch die Herzen der Ortschaften seien und aus denen kleinere Gewerbe und Läden weiter ausziehen, kämpfen, verspricht Gruber, „selbst wenn es ein langer Weg wird“. Dazu kann man ihm nur „eine glückliche Hand“ wünschen und dabei auf den schon so oft gezeigten echten Gemeinschaftssinn der AOVE-Gemeinden vertrauen.

 Text: Marianne Moosburger; Bild: Sabine Weber

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